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Vögel die ich mal hatte
Vögel die ich mal hatte

Die Forbes Papageiamadine

wird auch blaugrüne Papageiamadine genannt.
Ich werde Sie hier der Einfachheit halber nur Forbes nennen.
Der wissenschaftliche Name ist Amblynura tricolor.
Beheimatet sind diese wunderschönen Vögel auf den Kleinen Sundainseln von Timor bis Tanimbar.
Hahn und Henne sind gut zu unterscheiden, da die Henne sehr viel blasser ist als der tiefblaue Hahn.
Meine ersten Forbes habe ich mir 2005 in Holland gekauft. Zwei blutsfremde Paare mit denen ich meine Anfangsschwierigkeiten hatte.
 
Meine Versuche fanden in 80 x 50 x 40 cm Boxen statt.
Zuchterfolge stellten sich erst in der Voliere 2006 und 2007 ein.
Heute würde ich Papageiamadinen ausschließlich in Volieren ziehen. Da diese Vögel ein enormes Bewegungsbedürfnis haben.
 
Die erste Brut gelang mir in der oben beschriebenen Box ein Jahr nach dem Kauf.
 
Von den drei Jungvögeln schafften es nur zwei auf die Stange. Die Vögel waren nicht flugfähig und gingen kurze Zeit nach dem Ausfliegen ein.
Nach dem alle Versuche scheiterten setzte ich die Forbes in eine gemischte Voliere. Dort zog das zweite Paar dann endlich drei gesunde Jungvögel auf.
Die Voliere war gut durchstrukturiert und mit Pflanzen habe ich eine Hälfte der Voliere gut bepflanzt, so daß die Vögel auch wesentlich ruhiger wurden als zuvor in den Boxen.
Die Forbes hielten sich mit Vorliebe im mittleren Bereich der Voliere auf.
Als Basisfutter erhielten Sie eine Papageiamadinen-Mischung bestehend aus: Kanariensaat (Glanz), Grassamen, Salatsamen, Japanhirse, Senegalhirse, Mannahirse, Platahirse, Hirse
 weiß , Wildsamen, Negersaat, Zichoriensaat, Haferkerne.
Ich verwendete ein spezielles Keimfutter bestehend aus: Silberhirse, Glanz, La-Plata,
 
Japanhirse, Senegal, Manna, Rote Hirse, Mohairhirse u.a. Das feuchte gut gewaschene Keimfutter vermischte ich mit einem Fertigeifutter.
 
Zur Brutzeit wird der Anteil an Keimfutter erhöht, denn während dieser Zeit spielt das Trockenfutter dann nur noch eine untergeordnete Rolle.
Das Eifutter bekamen die Vögel ausschließlich während der Aufzucht ihrer Jungen unter das Keimfutter gemischt.
So richtig in Brutstimmung kamen die Vögel erst als ich anfing Ihnen halbreife Gräser und Lebendfutter (frisch gehäutete Mehlwürmer und Buffalos) anzubieten.
Zur Aufzucht ist Lebendfutter unabdingbar. Fehlt dieses Futter werden die Jungen nicht ausreichend gefüttert oder aus dem Nest geworfen.
 
Heute gehe ich davon aus, dass meine erste Brut in der Box daran gescheitert ist, da ich zu der Zeit noch kein Lebendfutter gefüttert habe.
Da diese Vögel schnell verfetten ist die richtige Dosierung des Futters zu beachten.
Die Forbes-Papageiamadine zählen zu den eher leicht zu züchtenden Vögeln. 
                                       
Für die Misserfolge, die immer wieder vorkommen sind meist mangelnde Harmonie der Paare, unzureichendes Aufzuchtsfutter oder bei unbefruchteten Gelegen
die Verfettung der Zuchtvögel verantwortlich.
 
Sie legen 4-6 weiße Eier, die Brutzeit beträgt 13-15 Tage.
Die Huderzeit ist wie bei den meisten Papageiamadinen mit 8 Tagen relativ kurz.
Im Gegensatz zu Ihren meisten Verwandten ist die Nestlingszeit mit nur 17 Tage deutlich kürzer.
Nach dem Ausfliegen kehren die Jungen nicht wieder zurück ins Nest.
Meine Zuchtpaare bauten Ihre Nester ausschließlich in halboffenen Nistkästen.
Meine Zuchtpaare waren gegen Nestkontrollen nicht empfindlich, weswegen ich sie auch immer am 7. Tag mit 2,5mm Ringen beringen konnte.
 

Der Wellenastrild                                                                                                                                         

Estrilda astrild)
Der Wellenastrild ist auf dem südlichen afrikanischen Kontinent weit verbreitet. Er wurde vom Menschen in Portugal eingebürgert.
2005/06 hatte ich das große Glück Wellenastrilde nachzuziehen.
Ich musste feststellen, dass es nicht ratsam ist, artähnliche Vögel in einer Voliere zur Brut anzusetzen.
In der Voliere befanden sich damals zwei Paare Wellen- und zwei Paare Grauastrilde, ein Paar Senegalamaranten und ein Paar Schönbürzel.
Eine Wellenastrildhenne fand Gefallen an einem meiner Grauastrildhähne.
Dieses Paar brachte damals 5 Mischlinge hervor, die ich einem Vogelfreund schenkte, der mir versprach diese Vögel nicht weiter zu verpaaren um Mischlingszucht mit Ihnen zu betreiben.
Meine Voliere hatte damals die Maße: ca. 1,80(T) X 2,00(B)X 3,00(H).
Zu dieser Zeit stellte ich nach dem Abschmücken unseren Weihnachtsbaum in die Voliere.
Die Vögel bauten auch sofort freistehende Nester in den Baum.
Die Wellenastrilde bauten ein birnenförmiges Nest mit Einschlupfröhre und  Hahnennest.
Als Hahnennest bezeichnet man ein eher spärlich gebautes Nest, das über dem eigentlichen Nest gebaut wird. Die Bedeutung dieser Nester ist bis heute nicht wirklich entschlüsselt.
Früher vermutete man, dass der Hahn dort übernachtet während die Henne brütet.
Da Wellenastrilden keine Nestschläfer sind scheint das aber wenig plausibel.
Man vermutet, dass es eventuell dazu dient Feinde oder Brutparasiten vom eigentlichen Nest abzulenken. Brutparasiten sind die Dominikaner- und Purpuratlaswitwe.
Gefüttert wurden meine Wellenastrilde mit Astrildenfutter , Keimfutter, das mit Eifutter vermengt wird, und einem eiweißhaltigen Insektenfutter.
An Lebendfutter verfütterte ich frischgehäutete Mehlwürmer und Buffalos (Getreideschimmelkäferlarven).
Besonders gern wurden gefrostete Fliegenmaden angenommen, die allerdings anfangs noch in einer alten Kaffeemühle zerkleinert wurden. Später wurden sie auch so angenommen.
Heute würde ich ihnen auch noch Drosophilafliegen anbieten, die von allen meinen Afrikanern sehr gern gefressen werden. Damals wusste ich von deren Existenz noch nichts.
Frische Gräser und Gurke rundeten das Menü für die Vögel ab.
Dem Wasser gab ich einmal die Woche ein Vitaminpräparat zu.
Eine Mineralienmischung stand den Vögeln immer zur Verfügung.
Sehr interessant ist die Halmbalz der Hähne. Zur Balz nehmen die Hähne eine Feder oder einen Halm in den Schnabel und tanzen wippend vor der Henne herum. Zur Kopulation kam es nie direkt nach der Balz, sondern fand stets später im Nest statt.
Die Henne legt vier bis sechs weiße Eier, die von beiden Eltern bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt elf bis zwölf Tage. Die Jungen wurden von beiden Eltern gehudert und gefüttert.
Nachts brütete die Henne allein und der Hahn saß in der Nähe auf einem Ast.
Nach ca. zehn Tagen übernachtete das Weibchen wieder mit dem Hahn außerhalb des Nestes.
Nestkontrollen gestalteten sich sehr schwierig wegen der freistehenden Nestkonstruktion. Auf Nestkontrollen habe ich zu Beginn der Brut gänzlich verzichtet. Beringt habe ich die Vögel direkt nach dem Ausfliegen mit 2,3 mm Ringen. Die Jungen gingen zum Schlafen abends wieder ins Nest.
Die Jungen verließen nach 17-19 Tagen das Nest. Die Jugendmauser beginnt im Alter von fünf Wochen. In dieser Zeit färbt sich auch der Schnabel rot.
Der Wellenastrild gilt als anspruchsloser Vogel, der auch dem Anfänger empfohlen werden kann. Er stellt allerdings schon höhere Ansprüche ,weswegen die Zucht dem Anfänger meist nicht gleich beim ersten Mal gelingt.
Der Wellenastrild ist im vergangenen Jahr wieder vermehrt über Portugal importiert worden. Ob legal oder nicht kann ich nicht sagen. Auch preislich sind diese Vögel für den Anfänger wieder interessant. Das Paar wird zur Zeit mit Preisen um 50€ -80€ verkauft. Auf der Börse in Zwolle (NL) wurde das Paar im vergangenen Jahr für 40€ angeboten und war zahlreich zu bekommen.
 
 
 

Der kleine Kubafink

(Tiaris canora)
Wie der Name schon sagt, kommt er von der gleichnamigen Insel in der Karibik, ferner kommt er auch auf der benachbarten Isla de Pinos vor.
Ich habe ihn 2007 in einer Box von 0,80m x 0,50m x 0,40m gehalten und nachgezogen.
Da die Vögel zur Bruttzeit sehr unruhig und angriffslustig sind, sollten die Paare allein gehalten werden.
Die Henne unterscheidet sich vom Hahn deutlich am Kopfgefieder.
Der Gesang ist ein angenehmes recht leises Gezwitscher.
Das Nest wurde bei mir in einem halboffenen Nistkasten gebaut.
Als Nistmaterial verwendeten sie Kokosfasern, Scharpie, Tierhaare und Sisalfäden.
Die Einschlupfröhre ist sehr eng gebaut.
Bei mir wurde immer nur ein Einschlupfrohr gebaut in der Literatur werden auch zwei beschrieben, die wohl dann von den Eltern getrennt zum Füttern verwendet werden.
Die Henne bebrütet die 3-4 blaßgrünen Eier, die kleine bräunlich rote Punkte tragen allein. Die Küken schlüpfen nach 12-13 Tagen. Da die Hennen teilweise nicht sehr fest brüten kommt es auch vor, dass die Küken erst nach 14 oder 15 Tagen schlüpfen. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und nachts auch von beiden gehudert. Wenn die Jungen 6-7 Tage alt sind sollte man den Altvögeln ein weiteres Nest anbieten, das sie dann als Schlafnest nutzen.
Die Jungen verlassen das Nest in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Oft mit 13-16 Tagen dann allerdings noch sehr flugunfähig oder aber auch gut fliegend nach 17-19 Tagen.
Die Jungen werden nach dem Ausfliegen hauptsächlich vom Hahn gefüttert, während die Henne schon das nächste Gelege bebrütet.
Nach 10 Tagen sind die Jungen schon selbständig und nach weiteren 8-10 Tagen sollten die Jungen herausgefangen werden, da der Hahn sie dann attakiert.
Ich hatte einen Vorfall da hätte der Hahn fast einen Junghahn getötet.
Bei einjährigen Vögeln bleiben die Zuchterfolge häufig aus. Sollte sich das im Folgejahr fortführen muß einer der Partner ausgetauscht werden. Die Partnervögel sollten sich am Besten in einem Schwarm finden.
Gefüttert wurden sie bei mir mit einem Exotenmischfutter, Eifutter , Keimfutter, Buffalos, gefrostete Fliegenmaden und Ameiseneiern. Desweiteren gab es Gurke und Vogelmiere.
Zur Aufzucht wird Lebendfutter benötigt, ohne wird es recht schwer.
Zwei Paare zogen bei mir im Jahr 2007 11 Junge groß.
 


Der Kaputenzeisig

( Spinus cucullatus)

Der Kapuzenzeisig war mein erster südamerikanischer Vogel. Ich muß zugeben, dass ich mich für Gesangsvögel nie wirklich interessiert habe.

Da mein Sohn sich immer mehr für mein Hobby begeistern konnte, dachte ich damals darüber nach ein paar Kanarienvögel anzuschaffen.

Da ich meinem Sohn anschaulicher das Brutgeschäft von Vögeln dastellen wollte. Bei den Prachtfinken gab es in der Regel ja nicht viel zu sehen.

Also zogen damals ein Paar Kanarienvögel in der Voliere ein. Wir zogen sie einen Sommer und hatten mächtig großen Erfolg. Wir hatten Probleme die Jungvögel wieder loszuwerden.

Weswegen wir sie alle wieder abgaben.

Auf einer Börse sahen wir dann Kapuzenzeisige. Mir gefielen diese sehr schön gefärbten und gut singenden Vögel so sehr, daß ich mir später ein Paar bei einem Züchter besorgte.

Daß man auch deren Jungen beim Aufwachsen beobachten konnte, war für meine Kinder ein echtes Erlebnis.

Das erste Paar zog so zuverlässig ihre Jungen auf, dass ich schon im folgenden Jahr Jungvögel tauschen konnte. So habe ich mir mit drei blutsfremden Paaren einen ordentlichen Zuchtstamm zusammen gestellt.

Der Kapuzenzeisig, auch Feuerzeisig genannt, lebt im Norden Venezuelas und im Nordosten Kolumbiens.

Sein Lebensraum erstreckt sich von trockenem Busch und Grasland, laubabwerfende Wälder sowie feuchte immergrüne Wälder. Zur Brutzeit sucht er eher einen feuchten Standort auf.

Unterarten sind keine bekannt. In seinem Ursprungsland wird er "el cardenalito" (kleiner Kardinal) genannt .

Meine Kapuzenzeisige bekommen eine Kapuzenzeisigtrockenmischung, sowie zur Brutvorbereitung Keimfutter in kleinen Mengen. Diese wird dann langsam gesteigert.

Sehr gern wird Gurke und Chicoree genommen. Meine Kapuzenzeisige sind an Eifutter gewöhnt und nehmen davon zur Brut kleinere Mengen auf.

In der Ruhephase trenne ich die Hähne und die Hennen und sie werden fast ausschließlich mit Trockenfutter und wenig Grün gefüttert.

Gern nehmen meine Kapuzenzeisige im Frühjahr die Löwenzahnsamenkapseln an, die ich auch übers ganze Jahr mal anbiete, da sich diese auch gut einfrieren lassen.

Da sich das Futterangebot drastisch von dem meiner Prachtfinken unterscheidet, halte ich die Kapuzenzeisige völlig getrennt von meinen anderen Vogelarten.

Bei mir brüten die Vögel generell paarweise in Boxen. In der Regel werden problemlos zwei Bruten durchgeführt. Sie bauen ihre Nester in Kaisernestern, die ich mit etwas künstlichem Efeu umwickel.

Wenn die Brutzeit beginnt fängt der Hahn an der Henne stets zu folgen und füttert sie aus dem Kropf. Er beginnt dann auch die Henne zu jagen und singt sie feurig an.

Das Nest wird fast ausschließlich von der Henne gebaut, der Hahn hilft nur gelegentlich dabei.

Die Henne legt 3-4 manchmal auch 5 weiße Eier, die sie dann allein 12-13 Tage bebrütet. Die Nestlinge werden fast ausschließlich von der Henne gefüttert.

Mein erster Hahn war da eine echte Ausnahme. Er  fütterte die Jungen vom ersten Tag an mit.

Beringt werden die Jungen am 7. Tag mit 2,5 mm Ringen. In der Regel füttert der Hahn die Jungen erst nach dem Ausfliegen. Das ist nach ca. 18 Tagen der Fall.

Nach weiteren 10-14 Tagen sind die Jungen dann selbsständig.

 

An dieser Stelle möchte ich den Sonderdruck des Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer, Landesverband Nordrhein- Westfalen( VDW-NW) nennen.

Der Kapuzenzeisig von Winfried Schidelko. Dieser Sonderdruck beschäfdtigt sich ausschließlich mit der Zucht des Kapuzenzeisigs und ist mit Abstand das beste literarische Werk das ich kenne.